Energieeffizienznetzwerk Niederbayern

Abschluss des kommunalen Energieeffizienznetzwerks Raum Landshut/ Niederbayern: Drei Jahre erfolgreiche Netzwerkarbeit!

 

Am 22.03.2023 fand die Abschlussveranstaltung des Energieeffizienznetzwerks Raum Landshut/ Niederbayern statt. Zur Freude aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die Netzwerkarbeit der vergangenen drei Jahre ein großer Erfolg. Insgesamt setzten die teilnehmenden Kommunen Energieeinsparungen von 1.643 MWh/a um. Rund 391 T€ können dadurch jährlich eingespart werden.

Ziel des kommunalen Energieenergieeffizienznetzwerks Raum Landshut/ Niederbayern war die Hebung energetischer Einspar- und Effizienzpotenziale bei kommunalen Liegenschaften sowie der Austausch zu energetischen Fachthemen. Verantwortlicher Netzwerkträger und zuständig für die energietechnische Beratung der teilnehmenden Kommune/ Landkreise war das „Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut“ (ISE).

Nach Erhalt des Zuwendungsbescheids im Mai 2020 vom Projektträger Jülich konnte das auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegte Netzwerk starten. Nun, nach drei Jahren intensivem Austausch und aktiver Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, endet die offizielle Förderphase – Anlass für die teilnehmenden Kommunen und Landkreise Ergoldsbach, Essenbach, Landkreis Dingolfing-Landau, Landkreis Landshut, Landkreis Rottal-Inn, Loiching, Pfarrkirchen, Pfeffenhausen, Dingolfing, Landshut, Tiefenbach und Wallersdorf auf die Netzwerkarbeit zurückzublicken:

Das Netzwerkziel, welches auf Basis einer systematischen Potenzialanalyse und Vor-Ort-Begehungen definiert wurde, wurde um einen halben Prozentpunkt nur knapp verfehlt. Werden jedoch die Maßnahmen mit einbezogen, die auch nach Beendigung der Netzwerkarbeit umgesetzt werden sollen, wird das Netzwerkziel weit übertroffen. Insgesamt wurden knapp 100 größere und kleinere Einzelmaßnahmen umgesetzt. Die Bandbreite reichte hierbei von der Umrüstung der Beleuchtung über den Pumpenaustausch bis hin zur Dämmung von Gebäudeteilen oder der Installation von PV-Anlagen zur Energieerzeugung. Aber auch kleinere Maßnahmen, wie beispielsweise die Einführung einer regelmäßigen Nachtabsenkung oder die nachträgliche Dämmung nichtgedämmter Rohrleitungen trugen zur Erreichung der Ziele bei.

Parallel zur Umsetzung der Maßnahmen fanden quartalsweise Netzwerktreffen statt. Bei diesen konnten die Vertreter der Kommunen sich austauschen und sich durch Vorträge von Experten über energetische Fachthemen und Neuheiten informieren.

Einen gelungenen Abschluss fand das Netzwerk im Rahmen des vorerst letzten Netzwerktreffens, welches im Werksviertel-Mitte im München stattfand. Inhaltlicher Schwerpunkt war das Thema „Sektorkopplung“.

Die Umsetzung der Sektorkopplung zeigten Frau Albrecht und Herr Völkl von der Bayernwerk Natur GmbH an einem konkreten Beispiel aus der Praxis auf. So wurde im Werksviertel-Mitte in München (ehemaliger Produktionsstandort der Firma Pfanni) ein integriertes Quartierskonzept ausgearbeitet, mit dem sowohl Bestandsgebäude als auch Neubauten mit eigener – auf dem Gelände produzierter Energie – versorgt werden.

Abgerundet wurde das Netzwerktreffen durch die Besichtigung des Werksviertels-Mitte, bei der Herr Völkl und Herr Lautenbach (Bayernwerk Natur GmbH) neben interessanten Fakten zum Viertel die einzelnen Bestandteile der Energiezentrale sowie die Steuerung der einzelnen Erzeuger (u.a. BHKW, Grundwasser- und Hochtemperatur-Wärmepumpe, Kältemaschinen) und den aktuellen Ausbaustand des Gebiets erklärte.

Frau Prof. Denk (ISE) betonte abschließend: „Der Erfolg dieses Netzwerks zeigt abermals, dass sich eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung der Kommunen und Landkreise lohnt und dass das Ziel der Energieeinsparung gemeinsam schneller, leichter, effizienter und vor allem auch mit einem Stück mehr Spaß realisiert werden kann.“

 

 
 
 
 
10. Energieeffizienznetzwerktreffen Niederbayern im Landkreis Dingolfing-Landau

 

Am dritten November war der Landkreis Dingolfing-Landau Gastgeber des 10. Energieeffizienznetzwerktreffens Niederbayern. Ziel der teilnehmenden Kommunen ist es eine deutliche thermische und energetische Einsparung, der im Zeitraum betrachteten Gebäude, zu erreichen. Der Veranstaltungsort war das neugebaute Sonderpädagogische Förderzentrum in Landau. Besonderheit der Schule mit Turnhalle ist, dass diese nach dem Passivhausstandard erbaut wurde.

 

Vertreter/ -innen der teilnehmenden Kommunen sowie Referenten und das ISE Landshut

 

Neben der Vorstellung des Landkreises durch den kreiseigenen Hochbau und dem Klimaschutzmanagement Dingolfing-Landau waren weitere Fachvorträge geboten. So erfuhren die teilnehmenden Kommunen beispielsweise mehr über die Holz-Modulbauweise und Entwurfsplanung des Schülerwohnheims Dingolfing, aktuelle Förderungen im Bereich Nachhaltigkeitsstandard, oder die Passivhausschule und deren Gebäudeautomation und Energiedatenerfassung. Nach der gemeinsamen geführten Besichtigung im Sonderpädagogischen Förderzentrum blicken die teilnehmenden Kommunen gespannt auf das nächste Netzwerktreffen, zum finalen Zielabgleich der teilnehmenden Kommunen.

 

Das Klimaschutzmanagement vertreten durch Klimaschutzmanagerin Katrin Riedmayr referierte zur Energiesituation im Landkreis und der bisherigen und zukünftigen Klimaentwicklung, sowie den damit einhergehenden Auswirkungen für Dingolfing-Landau

 

 

Im Juli 2020 wurde das kommunale „Energieeffizienznetzwerk Niederbayern“ gegründet. Die teilnehmenden Kommunen sind die Städte Landshut, Dingolfing und Pfarrkirchen, die Verwaltungsgemeinschaft Ergoldsbach, die Gemeinden Loiching und Tiefenbach, die Märkte Wallersdorf, Pfeffenhausen und Essenbach sowie die Landkreise Landshut, Dingolfing sowie Rottal-Inn.

 

Energieeffizienz und Klimaschutz als Ziel

 

Ziel des Netzwerks ist es unter anderem, einen breiten Erfahrungsaustausch zu Fragen der Energieeinsparung und des Klimaschutzes anzustoßen. Die Mitglieder des Netzwerks versprechen sich von ihrer Teilnahme aber auch, mehr Transparenz über den Energieverbrauch der eigenen kommunalen Liegenschaften zu erhalten, Potenziale zu identifizieren, Ziele zu definieren und wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs umzusetzen. Insgesamt werden so künftig der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen der teilnehmenden Kommunen gesenkt.

 

Zielabgleich zur Maßnahmenumsetzung der untersuchten Liegenschaften

Derzeitiger Stand ist, dass das elektrische Einsparziel (5,0%) übertroffen wird. Vom thermischen Einsparziel in Höhe von 8,0% wurden bereits 7,4% erreicht. Das Gesamtziel (8,0% Gesamteinsparung) wird im Landkreis Dingolfing-Landau somit auf Basis der geplanten Maßnahmen erreicht. (Stand 10.06.2022)

Das Institut für Systemische Energieberatung (ISE) mit Sitz an der Hochschule Landshut hatte das Projekt „Energieeffizienznetzwerk Niederbayern“ initiiert und im Herbst 2019 einen Förderantrag beim Projektträger Jülich (Z.U.G) gestellt. Das Bundesumweltministerium unterstützt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative die Kommunen während der dreijährigen Netzwerkphase und beteiligt sich mit einer Förderung von 60 Prozent an den Kosten der Netzwerkarbeit und der energietechnischen Beratung.