Handlungsfeld 7: Mobilität

Aus der Bilanzierung im Konzept wurde deutlich, dass der Verkehrssektor einen erheblichen Einfluss auf die Treibhausgas-Emissionen des Landkreises besitzt. Die Optimierung des Zusammenspiels verschiedenster Verkehrsmittel bietet Potential, um Alternativen zum motorisierten Individualverkehr zu stärken.

VII-M-1 Stärkung des Radverkehrs im Landkreis

Maßnahmenbeschreibung

Durch die Stärkung des Radverkehrs im Landkreis Dingolfing-Landau können die Minderung von Treibhausgasemissionen beschleunigt werden und weitere Treibhausgaseinsparungen durch Projekte im Landkreis realisiert werden.

Mit dem Aufgabenbereich des Radverkehrsbeauftragten und den dort umgesetzten Projekten wie z. B. dem Radverkehrskonzept und der Ideenkarte zum Radverkehrsnetz hat der Landkreis Dingolfing-Landau in die Stärkung des Radverkehrs investiert.

In folgenden priorisierten Bereichen erfolgt eine stetige Verbesserung:

  • Aktiver Ausbau des Radwegenetzes in ländlichen Regionen
  • Aktiver und verstärkter Radwegeausbau innerorts (z. B. Schutzstreifen, Piktogramme)
  • Optimierte Verkehrssteuerung im Radverkehr
  • Radwegenetz in Verbindung mit dem Ausbau des ÖPNVs planen (Fahrradverleihsysteme, Fahrradmitnahme, Modale Verknüpfung)

In Abstimmung werden weitere Teilmaßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs umgesetzt:

  • Sichere qualitative Radabstellplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung stellen
  • E-Ladepunkte für Fahrräder
  • Einführen von Fahrradstraßen
  • Dienstfahrräder und Bike-Sharing unterstützen
  • Auf-/ Ausbau eines Lastenrad Kurier-Systems
  • Einrichtung von Mobilitätspunkten (Mobility Hubs) und Informationen
  • Laufende Bürgerbeteiligung/ Kommunikationsplan
  • Fördermaßnahme im Bereich Radverkehr (z. B. Lastenrad)

Das Klimaschutzmanagement wirkt hier unterstützend und als Kooperationspartner für Aktionen und Projekte und befürwortet die Umsetzung von Projekten im Bereich Radverkehr, die zur Minderung von CO2-Emissionen führen (z. B. „Stadtradeln – Radeln für ein gutes Klima“).

 

VII-M-2 Radverkehrskonzept

Maßnahmenbeschreibung

Mit dem Radverkehrskonzept werden zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs vorgeschlagen. Die Fortschreibung und Umsetzung der Maßnahmen verfolgen die Klimaschutzziele und sind daher verbindlich umzusetzen. Das Klimaschutzmanagement wirkt hier unterstützend und als Kooperationspartner.

VII-M-3 Informationskampagne „Mobilität“

Maßnahmenbeschreibung

Aktion über längeren Zeitraum zur Vermittlung von Wissen, Bewerbung und Sensibilisierung im Themenbereich „Mobilität“. Mögliche Themen sind beispielsweise:

  • Fahrgemeinschaften und Einführung (App-Nutzung)
  • Betriebliches Mobilitätsmanagement
  • Mitfahrerbänke
  • Kostengünstige/ energieeffiziente Fahrzeuge
  • Car-/ Bike-Sharing
  • Lademöglichkeiten E-Fahrzeuge (am Arbeitsplatz)
  • Mobilitätsstationen
VII-M-4 Zertifizierung als Fahrradfreundlicher Arbeitgeber

Maßnahmenbeschreibung

Der Landkreis Dingolfing-Landau strebt an die Auszeichnung „Zertifizierter Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ zu erhalten (voraussichtlich 2024).

  • Fahrradfreundliche Maßnahmen tragen zum Klimaschutz bei, sind ein wesentlicher Bestandteil eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements und eine perfekte Ergänzung zu Dienstrad-Angeboten
  • Attraktivitätssteigerung, Vorbildfunktion, Steigerung des Teamgefühls und Steigerung der Gesundheit als fahrradfreundlicher Arbeitgeber
  • Es wird eine stetige Verbesserung des bereits bestehenden Angebotes für die Mitarbeitenden geschaffen
VII-M-5 Machbarkeitsstudie zur Schaffung von „Coworking Spaces“ und Ausbau von Remote Work und Homeoffice/ Homeschooling/ Distance-Learning

Maßnahmenbeschreibung

Prüfung, ob durch neue Arbeitsformen und Digitalisierung eine Entwicklung zu Arbeit 4.0 entstehen kann.

Die Digitalisierung bei neuen Arbeitsformen hilft Pendeln und die Nutzung des Individualverkehrs zu verringern. Coworking Spaces bieten Arbeitnehmern die Möglichkeit in einem professionellen Büroumfeld zu arbeiten und können in ländlichen, aber auch in urbanen Regionen Vorteile bieten, Energie- und Ressourceneinsatz verringern und dadurch die THG-Emissionen senken.

Dabei soll untersucht werden, wie groß die Nachfrage im Landkreis Dingolfing-Landau ist und welche Teilmaßnahmen (strukturelle Veränderungen wie Internetverbindung, etc.) zur Ermöglichung umgesetzt werden müssen.

Ziel ist es an Stellen mit hoher Nachfrage anzusetzen und Demonstrationsprojekte in die Wege zu leiten.

Das KSM unterstützt die Kommunen des Landkreises Dingolfing-Landau dabei beratend.

VII-M-6 Einführung von Mobilitätsmanagement in der Landkreisverwaltung

Maßnahmenbeschreibung

Durch Mobilitätsmanagement wird die Elektromobilität des Fuhrparks gefördert und die Auslastung und Nutzung der Fahrzeuge im Fuhrpark überwacht. Das Mobilitätsmanagement sichert, dass die Fahrzeuge des Fuhrparks jederzeit einsatzbereit sind und dabei Ladezeiten und Verbrauch der Fahrzeuge berücksichtigt werden. Dadurch werden THG-Emissionen eingespart.

VII-M-7 Verbesserung von Mobilität und ÖPNV im Landkreis Dingolfing-Landau

Maßnahmenbeschreibung

Durch die Verbesserung von Mobilität und ÖPNV im Sinne des Klimaschutzes im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Emissionseinsparung im Verkehrssektor möglich. Nach der Umsetzung des Mobilitätskonzepts wird die Fortschreibung des Nahverkehrsplan empfohlen.

Der Landkreis Dingolfing-Landau prüft den Bereich ÖPNV und unterstützt die Verbesserung in diesen Bereichen.

Folgende Möglichkeiten zum Ansetzen wurden im Rahmen der Akteursbeteiligung vorgeschlagen:

  • Möglichkeiten von “Rufbussen” (priorisiert)
  • Taktung und Anbindung an den überregionalen ÖPNV (Taktung: ÖPNV-Bahn; mehr Haltestellen)
  • Möglichkeiten der Gestaltung eines “attraktiven” ÖPNVs prüfen (Mo-So Taktung; alle 30 Minuten)
  • Möglichkeiten eines kostenfreien ÖPNVs für alle Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Senioren sowie Sozialschwache prüfen (Einsparung Verwaltungskosten)
  • Möglichkeiten eines Vorrangs für Busse prüfen (z. B. Isarbrücken Dingolfing)
  • Einführen einer Umweltprämie für Nicht-Autofahrer / Besitzer, statt für E-Autos (und damit die Industrie)
  • Reduzierung von Parkplätzen und Kreisfahrten durch Dingolfing (autofreie Zonen schaffen auch Lebensraum)
  • Prüfung der Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken#
  • Monetäre Förderung von Pendlern
  • Einführung verkehrsberuhigter Zonen
  • Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos vorantreiben
  • Verbund Donau-Wald
VII-M-8 Aufbau und Stärkung des On-Demand-Verkehrs

Maßnahmenbeschreibung

Der On-Demand-Verkehr wird im Oktober 2023 eingeführt. Dadurch wird eine flächendeckende Mobilität und mehr Klimaschutz unterstützt. Die Einführung des On-Demand-Verkehrs (nachfragegesteuertes Mobilitätsangebot) hilft, das Nahverkehrsangebot bedarfsorientierter zu gestalten.

Bei positiver Resonanz wird der On-Demand-Verkehr weiter ausgebaut bzw. verstärkt.

  • Ausweitung der Anzahl von Fahrzeugen
  • Autonomer Betrieb ausgewählter Routen, um den Hauptkostenfaktor des ÖPNV die Personalkosten) zu reduzieren
VII-M-9 Energieeffizienter Fuhrpark der Landkreisverwaltung (inklusive Bauhof)

Maßnahmenbeschreibung

Die Fahrzeuge des Fuhrparks des Landkreises Dingolfing-Landau werden nach und nach durch Elektrofahrzeuge ersetzt. Durch den Bezug von Ökostrom oder Eigenerzeugung ist einer Einsparung von CO2-Emissionen möglich.

Es wird angenommen, dass mittelfristig eine komplette Umstellung der Nutzfahrzeuge auf elektrische Antriebe erfolgen wird, sodass sich für den kommunalen Fuhrpark ein Energieeinsparpotenzial von 75 % ergibt.

Auch der Bauhof des Landkreises und dessen Nutzfahrzeuge sollen emissionsärmer ausgestaltet werden.