Handlungsfeld 4: Gewerbe, Dienstleistung, Handel und Industrie

Ein großer Anteil am Energieverbrauch bzw. an den THG-Emissionen im Landkreis haben auch Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Sie sind daher ebenso in den Maßnahmenplan einzubeziehen wie die Kommune an sich und ihre Bürger/-innen. Einsparungspotenziale sind hier vor allem bei Energieverbrauch und bei Prozessen.

    IV-GHD-1 Regionale Produktvermarktung und Wertschöpfung im Sinne des Klimaschutzes fördern

    Maßnahmenbeschreibung                                                                                                                                          

    Unterstützung regionaler Wertschöpfungsketten und Reduzierung der Transportwege

    Handlungsmöglichkeiten sind beispielsweise:

    • Lebensmittelkonsum bei öffentlichen Einrichtungen in der Vergabe
    • Verstärkt Wochenmärkte durchführen und bewerben
    • Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit
    • Förderung regionaler und ökologischer Direktvermarkter
    • Schulung nachhaltiger Gemeinschaftsverpflegung
    IV-GHD-2 Stärkung des Klimaschutzes im Sektor Gewerbe, Dienstleistung, Handel und Industrie im Landkreis Dingolfing-Landau

    Maßnahmenbeschreibung

    Der Sektor GHD und die Industrie sind für einen wesentlichen Anteil der Treibhausgasemissionen im Landkreis verantwortlich. Daher unterstützt der Landkreis GHD und Industrie beim Klimaschutz. Das Klimaschutzmanagement stimmt sich bei der Maßnahmenumsetzung eng mit der Wirtschaftsförderung ab. Folgende Teilmaßnahmen sind gut denkbar:

    • Unterstützung von nachhaltigen Unternehmen (z. B. bei der Ansiedlung)
    • Bereitstellung von Informationen (z. B. Fördermöglichkeiten EE, Zertifizierungsverfahren und Managementsysteme, Best-Practice-Beispiele)
    • Definition des Informationsmanagements klimaschutzfördernder Maßnahmen (z. B. Leitfaden/ Sammelkatalog für Wirtschaftsbetriebe)
    • Greenwashing entgegenwirken (z. B. durch Aufklärung im Rahmen einer Podcast-Folge)
    • Förderung des Informationsaustausches (v. a. KMU) und beratende Unterstützung durch Wirtschaftsförderung und Klimaschutzmanagement
    • Netzwerkgründung
    • Beratungsangebote für Unternehmen zur Sensibilisierung von Klimaschutzmaßnahmen (z. B. Energieberatung, Nachhaltigkeitsbericht in Unternehmen) und Förderprogramme (z. B. Energieeffizienz bei Querschnittstechnologien)
    • Vortragsreihe (z. B. „Energieeinsparung und Energieeffizienz“)
    • Branchenspezifische Informations-/ Energiesparkampagnen (z. B. „Umstellung auf zertifizierten Ökostrom“)
    IV-GHD-3 Zusammenarbeit mit Schulen und sozialen Einrichtungen beim Klimaschutz

    Maßnahmenbeschreibung

    Lehrkräfte sind Multiplikatoren beim Klimaschutz, die Schülerinnen und Schüler gestalten den zukünftigen Klimaschutz. Schulen (und sozialen Einrichtungen) des Landkreises Dingolfing-Landau wird daher eine Zusammenarbeit beim Klimaschutz angeboten:

    • Beratung/ Information hinsichtlich investiver Maßnahmen zum Klimaschutz
    • Sensibilisierung/ Aufklärung/ Information von Lehrern und Schülern (z. B. regionale/ saisonale Lebensmittel)
    • Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaschutzprojekten/ -aktionen (z. B. Leihausstellungen, Klimaschule Bayern, Projekt „Schule·Klima·Wandel 2.0“, „Klimadetektive – dem Klimaschutz auf der Spur”)

    Konkrete mögliche Maßnahmen sind z. B.:

    • Beschaffung didaktische Bildungsmaterialien im Bereich Erneuerbare Energien
    • Austausch mit (Hoch-)Schule(n), um einen „Wettbewerb Bebauungsplan“ zu starten
    IV-GHD-4 Unterstützung der Kommunen des Landkreises Dingolfing-Landau beim Klimaschutz

    Maßnahmenbeschreibung

    Als übergeordnete Verwaltungseinheit übernimmt der Landkreis im Vergleich zu Städten, Märkten und Gemeinden eine Sonderrolle. Der Landkreis Dingolfing-Landau ist einerseits direkt für den eigenen Zuständigkeitsbereich verantwortlich, andererseits übernimmt dieser Aufgaben, die von kreisangehörigen Gemeinden übertragen werden. Solche übergemeindlichen Aufgaben erstrecken sich beispielsweise auf die Handlungsfelder Mobilität, Abfallwirtschaft, Energieversorgung oder Kreisentwicklungsplanung. Aufgrund der herausgehobenen Stellung kann der Landkreis eine Schlüsselrolle im kommunalen Klimaschutz einnehmen.

    Langfristige Erfolge werden durch eine enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe von Landkreis und kreisangehörigen Gemeinden begünstigt. Als Initiator, Koordinator und Motivator kann der Landkreis die Klimaschutzaktivitäten der kreisangehörigen Städte, Märkte und Gemeinden wirkungsvoll unterstützen. Dies fördert nachhaltig, kommunale Klimaschutzpotenziale zu heben.

    • Klimaschutznetzwerk: Stärkung der Netzwerkarbeit für Klimaschutz im Landkreis
    • Aufbau einer zentralen, digitalen Informationsplattform zum kommunalen Klimaschutz
    • Zusammenarbeit bei Projekten/ bestehenden Strukturen: z. B. Klimaschutzrelevanz-Prüfung, Konzepte