Frauengesundheit 2024

Die Gesundheit von Frauen und Männern zeigt in beinahe allen Lebensphasen deutliche Unterschiede auf. Dies beginnt bereits mit der Mädchengesundheit und zeigt sich bis ins hohe Alter. Während die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Frauen in Bayern 83,64 Jahre beträgt, weisen Männer eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,11 Jahren auf.

Neben Erkrankungen, von denen nur Frauen betroffen sind, leiden Frauen an einigen Erkrankungen auch deutlich häufiger als Männer. So sterben im Bayern im Jahr 2021 36 Prozent aller Frauen und 32 Prozent aller Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Krebserkrankungen zählen für Frauen bundesweit zur zweithäufigste Todesursache. Mit 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr zählt Brustkrebst bundesweit zur häufigsten Krebsdiagnose bei Frauen. Alleine in Bayern erkranken im Jahr 2021 10.518 Frauen an Brustkrebs, während bei den Männern 110 Neuerkrankungen zu verzeichnen sind. Auch bei den Muskel- Skeletterkrankungen zeigen sich deutliche Unterschiede. Während im Jahr 2019/20 laut einer Befragung 19 Prozent  der Frauen innerhalb der letzten 12 Monate an Arthrose leiden, sind Männer mit 11 Prozent weniger stark betroffen. Hierbei zeigen sich besonders bei steigendem Alter zunehmende Unterschiede. Zusätzlich begeben sich im Jahr 2021 34.384 Frauen aufgrund einer Essstörung in ambulante Behandlung. Damit entfallen etwa 80 Prozent aller Essstörungen auf Frauen, wobei Mädchen bereits im Jugendalter deutlich häufiger Symptome von Essstörungen, Depressionen und Angst aufweisen. Auch bei den Demenzerkrankungen sind etwa zwei Drittel aller Betroffenen über 65 Jahren Frauen, unabhängig von der höheren Lebenserwartung. Die Zahl der Endometriose-Erkrankungen verdoppelt sich in den vergangenen 20 Jahren. In Bayern werden derzeit pro Quartal mehr als 33.000 Frauen behandelt, wobei die Zunahme der Erkrankungen vermutlich auf die erhöhte Aufmerksamkeit, bessere Diagnostik oder eine gestiegene Erkrankungshäufigkeit zurückzuführen ist. 

Darüber hinaus zeigen sich auch Unterschiede im Gesundheitsverhalten. Während Frauen sich im Allgemeinen gesünder ernähren und mit 41 Prozent deutlich häufiger täglich Obst und Gemüse essen als Männer mit 23 Prozent, sind Frauen weniger sportlich aktiv. Etwa 46 Prozent aller erwachsenen Frauen erfüllen die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation zur Ausdaueraktivität von mindestens 150 Minuten pro Woche, während der Anteil bei den Männern bei 56 Prozent liegt. Bereits im Alter von 12 bis 17 Jahren trinken Mädchen weniger regelmäßig Alkohol als Jungen. Bei den erwachsenen Frauen weisen in Bayern etwa 14 Prozent einen riskanten Alkoholkonsum auf, während der Anteil bei den Männern in Bayern bei etwa 18 Prozent liegt. Etwa die Hälfte der Frauen in Bayern leidet nach der Erwerbstätigenbefragung 2018 häufig unter Stress. Dagegen nehmen Frauen deutlich häufiger an Präventionskursen unter GKV-Versicherten teil. Im Jahr 2021 beträgt der Anteil der Frauen an 796.595 Teilnehmenden 80 Prozent. 

Auch im Bereich der Vorsorgeuntersuchungen zeigen sich deutliche Unterschiede: während im Jahr 2018 42 Prozent der Frauen in Deutschland das Angebot der Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchung nutzen, liegt der Anteil der Männer bei 35 Prozent. Im Jahr 2021 nehmen zudem 14.512 Frauen je 100.000 gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten ab 35 Jahren am Hautkrebs-Screening teil, während das Angebot von 13.202 Männern genutzt wird.  

 

Nachfolgend finden Sie die Projekte der Gesundheitsregionplus in Zusammenarbeit mit dem AK Jahresschwerpunkt und Prävention, um für Frauengesundheit in allen Lebensphasen zu sensibilisieren: